Anbaugebiete des Tees

Wo wird Tee angebaut? Wo befinden sich die grössten Anbaugebiete von Tee auf der Welt? Und wie wird Tee angebaut und verarbeitet? Das und viel mehr findest du hier in diesem Abschnitt.

Teeanbaugebiete gibt es überall auf der Welt in sämtlichen tropischen und subtropischen Zonen, sowohl im Flachland wie auch im Gebirge. Die Gesamtanbaufläche für Tee weltweit zählt ca. 4‘200‘000 Hektaren. Allerdings sind die relevanten Tee-Anbaugebiete weniger zahlreich. Anbei eine globale Sicht darauf: 

Die Erntezeit unterscheidet sich in Abhängigkeit zur geographischen Lage, sowie aufgrund der lokalen Mikro-Klimata. Als Faustregel gilt: Je weiter das Anbaugebiet vom Äquator entfernt ist, desto kürzer ist die Erntezeit. So wird zum Beispiel in Argentinien von Dezember bis Februar geerntet und in der Türkei nur von Ende Mai bis Ende Juni. In Japan hingegen startet die Ernte frühestens Ende April und endet im August. In Sri Lanka, Kenia, Tansania und Indonesien wird die Teepflanze das ganze Jahr durch geerntet.

Die berühmtesten, wie auch ältesten Anbaugebiete der Welt sind China, Japan, Taiwan, Indien und Sri Lanka. In diesen Regionen hat der Anbau von Tee eine weit zurück reichende Tradition und hat natürlich viel Wissen und zahlreiche Verarbeitungsmethoden für die Produktion hervorgebracht. In diesen Gebieten wird der Tee üblicherweise von Hand und mit großer Sorgfalt gepflückt. Erfahrende Teemeister (ganz im fernöstlichen Sinne zu verstehen) kümmern sich um die Verarbeitung.

Wir empfehlen hier in der Folge für die Visualisierung der vorgestellten Gebiete die Nutzung des Dienstes Google Earth. 

Die Gebiete in China

China ist einfach und unbestritten das Mutterland der Teekultur. In China hat Tee eine jahrtausendalte Tradition. Die vielen Bergprovinzen Zentral- und Südchinas haben zahlreiche, hervorragende Teesorten hervorgebracht. Zu den klassischen und bedeutendsten Anbaugebieten gehören:

  • Anhui
  • Guangdong (Kanton)
  • Guangxi Zhuang
  • Guizhou
  • Hainan
  • Henan
  • Hubei
  • Hunan
  • Jiangsu
  • Jiangxi
  • Shaanxi
  • Shandong
  • Szechwan
  • Yunnan

Eine markante Besonderheit von chinesischem Tee findet sich in der Namensgebung. Anders als zum Beispiel bei Darjeeling oder Assam, werden chinesische Teesorten mit fantasievollen und sehr Blumigen Namen versehen. Diese Namen sollen den jeweils besonderen Geschmack, das Aussehen oder den Anbau Ort entsprechend anpreisen oder sich an eine Legende anlehnen. Einige Beispiele sind:

  • Lung Ching  bedeutet: Drachenbrunnen
  • Pai Mu Tan bedeutet weisse Pfingstrose
  • Ti Kuan Yin bedeutet Eisen-Buddha
Die Gebiete in Japan

Auch Japan ist weltberühmt für seine Tee-Tradition, die in der japanischen Kultur zur Philosophie erhoben wurde. Seit etwa 1‘000 Jahren ist der Anbau von Tee in Japan bekannt und wird traditionell praktiziert. Dabei beschränkt man sich hier auf den Anbau von Grüntee. Da die Nachfrage im Markt sehr hoch ist, reicht die eigene Produktion nicht aus und viel Tee wird importiert. Die mit Abstand bekannteste Teesorte Japans ist der „Japan Sencha“. Auch hier wurde der Legende nach, dieser Tee von buddhistischen Mönchen eingeführt. 

Die Gebiete in Taiwan (früher Formosa)

Auf der Insel Taiwan wird seit ca. 1870 sowohl grüner wie auch schwarzer Tee angebaut. Aufgrund des früheren Namens der Insel, Formosa, wird der hier produzierte Formosa Oolong Tee benannt. Dieser Tee ist unter Teeliebhabern ein Highlight.  

Die Gebiete in Indien

In Indien gedeihen viele der bekannten und beliebten Teesorten. Das Land beheimatet von der Fläche her große Anbaugebiete und ist nach China das Land mit der zweitgrößten Tee-Anbaufläche weltweit. Die bekanntesten Teesorten sind Darjeeling und Assam Tee. Dabei wird Darjeeling im Norden, an der Grenze zu Nepal rund um die gleichnamige Stadt angebaut. Der Bundesstaat Assam im Nordosten ist die Heimat des gleichnamigen Tees. In den Bergen Assams liegt das größte zusammenhängende Teeanbaugebiet der Welt. Assam zeichnet sich durch den kräftigen würzigen Geschmack, der ein Produkt des hier vorherrschenden subtropischen Klimas ist. Besonders bemerkenswert, ja gar erstaunlich ist, dass die indische Bevölkerung ca. 85% der inländischen Teeproduktion selbst konsumiert. 

Die Gebiete in Sri Lanka (früher Ceylon)

Sri Lanka war 2018 der viertgrößte Teeproduzent auf der Welt gemessen and der Tee-Anbaufläche. Die weltweit berühmte Marke hier ist Ceylon-Tee. Diese Teesorten unterscheiden sich stark voneinander. Durch die sehr unterschiedlichen klimatischen Bedingungen, in denen hier Tee angebaut wird und durch den kräftigen Monsunregen entsteht eine sehr große geschmackliche Bandbreite. Charakteristisch ist bei Ceylon Teesorten der fruchtig-herbe Geschmack. 

Die Gebiete in Kenia

Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wird auch in Kenia Tee angebaut. Heute ist dieses Gebiet der größte Teeproduzent in Afrika und der Drittgrößte auf der Welt, noch vor Sri Lanka. Die meisten Plantagen liegen nördlich von Nairobi, Kenias Hauptstadt, sowie im Westen des Landes an der Grenze zu Uganda und Tansania. Der kenianische Tee ist sehr dunkel, kräftig und äußerst würzig.