Grundlagen des Kräutertees

Kräutertees sind im Grunde keine eigentlichen Tees. Nur Heisswasseraufgüsse von Camellia sinensis, der Teepflanze sind eigentliche Tees. Gemäss dem Lebensmittelrecht müssen Kräutertees als teeähnliche Erzeugnisse deklariert werden und verstehen sich als Aufgussgetränke (heiss und kalt) nach der Art des Tees. Umgangssprachlich spricht man jedoch in beiden Fällen von Tee.
Kräutertee Genuss

Kräutertee, der leichte Genuss. 

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Obschon Kräutertees auch z.B. aus Früchten oder Wurzeln gemacht werden können, wird oft auch in diesem Zusammenhang von Kräutertees gesprochen. Zwar gibt es den Ausdruck Früchtetee, jedoch nicht den Ausdruck Wurzeltee. Heute ist der Trend Tee- oder Kräuterteemischungen zusammenzustellen und in den Handel zu bringen, die aus Kräutern, Früchten, Wurzeln und eventuell sogar Tees bestehen. Diese einmaligen Mischungen werden Tees, Infusionen oder Tisanes genannt. Am meisten verbreitet ist umgangssprachlich jedoch undifferenziert der Ausdruck Kräutee.

Beim Kräutertee lassen sich zwei Produktgruppen, Produktestränge unterscheiden.

    • Kräutertees, die als Genussmittel im Sinne von Lebensmittel bei der Ernährung genutzt werden.
    • Kräutertees, die aufgrund ihrer Inhaltsstoffe als Arzneitees verwendet werden. Diese Kategorie fällt unter das Arzneimittelgesetz und ist auf der Verpackung auch entsprechend gekennzeichnet. Die Inhaltsstoffe, deren Wirkung und allfällige Gegenanzeigen müssen ausgewiesen werden. In diesem Zusammenhang wird auch über Teedrogen zu Heilzwecken gesprochen.
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Heute werden rund 1’000 Pflanzenteile unterschiedlicher Pflanzen genutzt zur Komposition von Kräutertees. Die genutzten Bestandteile sind Blätter, Blüten, Samen, Wurzeln, Rinden, Früchte wie auch Früchteschalen. Am häufigsten werden Pflanzenblätter genutzt. Aufgrund der Kombination von Zucker, Proteinen und Enzymen geben die Blätter Aromen ab und ätherische Öle mit Wirkung auf den Metabolismus.

Die Qualität der Kräutertees ist stark abhängig von der Bodenbeschaffenheit, vom Klima, von der Art des Anbaus, der Ernte und der Verarbeitung ab. Dies gilt sowohl für den Zweck als Genussmittel wie auch für die Verwendung als Arzneimittel.

Kräutertee Qualität

Johanniskraut Blumen.

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Kräutertee kaufen

Kräutertees gibt es in allen Preiskategorien und Geschmacksrichtungen im Supermarkt, der Apotheke oder auch in der Tee-Boutique. Dabei gibt es grosse Unterschiede in der Qualität und im Geschmack. Entsprechend schmeckt ein Kräutertee besser, der aus handgepflückten Kräutern in einem Bio-Kräutergarten oder aus Wildpflückungen gemacht wird. Ein solcher Kräutertee hat eine andere Konzentration an wertvollen ätherischen Ölen als Kräutertee aus der Massenproduktion. Beim Kauf ist auch wichtig zu wissen, dass Kräutertee nicht unendlich lang haltbar ist und dass er mit der voranschreitenden Zeit eine starke Abschwächung der Inhaltsstoffe wie auch der Aromen erfährt. Tee und Kräutertee sollten nur in kleinen Mengen eingekauft und dann auch trocken und idealerweise in Metall- oder Aluminiumboxen aufbewahrt werden.

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Kräutertee zu Heilzwecken

Es gibt heute eine Reihe an Wellness-Tees oder Tees zur Beruhigung von Husten und Erkältungssymptomen oder Gutenachttees, um besser einzuschlafen. Wenn man selber Kräutertees mischen möchte und dies zu Heilzwecken, sollte beachtet werden, dass Pflanzen und Kräuter komplexe chemische Inhaltsstoffe beinhalten. Unter Umständen können sich diese Inhaltsstoffe schlecht oder gar nicht mit konventionellen Medikamenten Vertragen oder können allergische Reaktionen auslösen. Seien Sie sich bitte bewusst, dass einige wasserlösliche Bestandteile so hohe Konzentrationen in Kräutertees erreichen können, dass sie mit Medikamenten aus der Schulmedizin konkurrieren können. Daher – so wie beim Sammeln von wilden Pilzen im Herbst –  ist hier Vorsicht geboten. Ziehen Sie einen Experten bei, wenn Sie Teemischungen zu Heilzwecken mischen möchten. Fragen Sie unbedingt ihren Arzt oder Apotheker um Rat und informieren Sie sich gründlich, bevor Sie sich selbst einen Kräutertee verordnen.