Kräutertee - Zubereitung

Kräutertees sind im Grunde nicht vergleichbar mit Grün- oder Schwarztees. Bei diesen eben Tee-ähnlichen Wasseraufgüssen gilt es zu unterscheiden, ob es beim Trinken eines Kräutertees um reinen Genuss oder um die Wirkung der in den Kräutern/ Pflanzen enthaltenen Inhaltsstoffen geht.
Kräutertee

Pfefferminztee. 

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Bei letzterem ist der eigentliche Zweck eine möglichst effektive, positive Beeinflussung von Körperfunktionen. Der geschmackliche Aspekt dient in diesem Falle dazu, den meistens bitter ausfallenden Geschmack von Heil- oder Medizinalkräuter zu mindern. Geschmackssache bleibt da natürlich nicht nur die Intensität sowie die aromatischen Zusammenstellungen der Kräuterkompositionen. Zum Thema der Kräuterkompositionen finden sich im Abschnitt „Die Aroma-Pyramide“ sehr hilfreiche Hinweise.

Ob ein Tee nun reiner Trinkgenuss ist oder ob man eine spezifische Wirkung erzielen will, spielt bei der Wahl der Kräutermischungen und der Ziehzeit eine wesentliche Rolle. Für die Zubereitung lassen sich allgemeine Grundregeln formulieren. Doch muss man sich bewusst sein, dass es je nach Zweck und Kraut sehr große Unterschiede geben kann. Auch hier gilt, dass Dosierung, Temperatur und Ziehzeit keine exakten Wissenschaften sind und jeder individuelle Anpassungen vornehmen kann.

Kräutertees sind sowohl gesund als auch preiswert und eignen sich vor allem zur Behandlung leichterer Alltagserkrankungen, wie Erkältungskrankheiten, Verdauungsstörungen und leichten Atemwegserkrankungen. Auch zur Stoffwechselanregung und zur allgemeinen Krankheitsvorbeugung eignen sie sich.

Die richtige Zubereitung

Auch beim Kräutertee haben sich in der Zubereitung gewisse Praktiken etabliert, da die zu guten Resultaten geführt haben. Das Aroma und die Wirkung entfalten sich dadurch am besten. Wir geben hier einen Überblick darüber: 

Dosierung
    • Ca. 3 Gramm oder 2 Teelöffel pro Tasse
    • Auf 1 Liter Wasser rechnet man mit 3-4Teelöffel (6-8 Gramm)
Wassertemperatur

Die Wassertemperatur ist bei Kräutertee einfach. Wasser aufkochen und bei der Temperatur von 100 Grad die Kräuter in die Tasse beifügen. Entscheidend sind hier mehr die Dosierung und die Ziehzeit. 

Wasserqualität

Grundsätzlich empfehlen wir hier (nur aufgrund des Geschmacks und nicht der Wirkung) möglichst kalkarmes Wasser zu verwenden. Das Wasser kann in Regionen mit hartem, kalkhaltigem Wasser gefiltert werden. Natürlich kann auch handelsübliches Mineralwasser verwendet werden. 

Wasserqualität wird im Labor ermittelt.

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Ziehzeit

Die Ziehzeit unterscheidet sich stark nach der Zubereitungsart des Kräutertees. Wir unterscheiden 3 Möglichkeiten der Zubereitung eines Kräutertees, nämlich den Aufguss, das Abkochen und den Auszug. Sie werden hier kurz vorgestellt und eine entsprechende Ziehzeit dazu angegeben. 

Aufguss: Als Aufguss oder Infusion (lat. Infusum) bezeichnet man das Übergießen von Pflanzenteilen mit kochendem Wasser. Die gewünschten Kräuter werden danach im Wasser stehen gelassen, wobei sich Stoffe (Aromen und andere Wirkstoffe) aus der Pflanze lösen. Die übergossenen Pflanzenteile lässt man dann abgedeckt zwischen 5 – 10 Minuten stehen (oder eben ziehen). Danach werden die Pflanzenteile abgesiebt. 

Auf diese Weise wird das Aroma am schonendsten aus den Kräutern herausgezogen. Mit diesem System schmeckt dann eben z.B. die Minze am stärksten nach Minze und wird nicht bitter.

AbkochenBeim Abkochen werden die Kräuter zunächst mit kaltem Wasser bedeckt und erst dann aufgekocht. Dabei wird das Wasser auf 100 Grad erhitzt und die Kräuter im siedenden Wasser zwischen 3 – 15 Minuten abgekocht. (3-15 Min.). Entsprechend wir auch hier danach abgesiebt. Mit dieser Methode wird der größte Anteil an Stoffe aus der Pflanze extrahiert.  

Auszug: Ein Auszug wird gar nicht gekocht. Hier lässt man die Kräuter bis zu 8 Stunden in kaltem Wasser ziehen; danach werden sie abgesiebt. Dieses System ist stark an die Herstellung von Tinkturen angelehnt. 

 

Die kleinen Tricks

Zu den verschiedenen Ziehzeiten und Zubereitungsarten von Kräutertees kann man auch Mischformen anwednen. So kann man zum Beispiel ein Abkochen so machen, dass man über 30 Minuten ein Kraut in mittlerer Termperatur (z.B. 50 Grad) ziehen lässt. Je nach Kraut kann dies durchaus Vorteile haben.  

    • Wirkung nicht verfehlen: Mischen Sie die Kräuter gut durch. Kräutertee-Mischungen habe die Tendenz dazu, dass leichtere Bestandteile oben bleiben und schwerere nach unten wandern. Für eine Tasse Tee übergiessen Sie einen guten Esslöffel der Teemischung mit kochendem Wasser und lassen den Tee für 10-15 Minuten ziehen. Umso länger der Tee zieht, desto mehr Wirkstoffe werden herausgelöst. Niemand trinkt übrigens Flüssigkeiten mit einer Temperatur von über 80 Grad in der Regel. Also heisst das als Faustregel: Lass den Tee so lange ziehen bis du ihn trinken kannst und er nicht mehr zu heiss ist. Trinken Sie 3-4 Tassen täglich.

 

    • Zu den verschiedenen Ziehzeiten und Zubereitungsarten von Kräutertees kann man auch Mischformen anwenden. So kann man zum Beispiel ein Abkochen so machen, dass man über 30 Minuten ein Kraut in mittlerer Temperatur (z.B. 50 Grad) ziehen lässt. Je nach Kraut kann dies durchaus Vorteile haben.  

 

    • Mischen Sie die Kräuter gut durch. Für eine Tasse Tee übergiessen Sie einen Esslöffel des Erkältungstees mit kochendem Wasser und lassen den Tee 10 Minuten ziehen.

 

    • Es lohnt sich auf jeden Fall Kräutertees selber zu mischen und die Komponenten dazu separat zu kaufen. Auch wenn die getrockneten Kräuter in der Apotheke gekauft werden, so ist der Tee am Ende nicht viel teurer als Tee aus dem Supermarkt. Dafür weiss man dann genau, was drin ist und kann sich die eigene Mischung zusammenstellen. Damit individualisieren Sie ihren Teegenuss genau nach ihrem Geschmack.